Freiheit

Seit einigen Jahren beschäftige ich mich mit Themen wie Nachhaltigkeit, Umweltbewusstsein und Achtsamkeit. Dabei habe ich schon so vieles über mich selbst gelernt, bin mir meiner Wertevorstellungen bewusst geworden, habe mich persönlich sehr weiterentwickelt und mir ein unglaubliches Wissen angeeignet. Peu à peu habe ich begonnen, meine eigenen Schritte auf meinem Weg zu gehen. So habe ich auch meinen derzeitigen Lebensstil gefunden:

Beim Rucksack-Reisen wird mir täglich in unzähligen Situationen vor Augen geführt, wie viel Schönes es auf dieser Welt gibt und dass es meist die ganz einfachen und kleinen Dinge sind, die mich glücklich machen. Beim Unterwegs-Sein spielt Materielles eine so unbedeutende Rolle. Wir Menschen sind soziale Wesen und gegenseitig aufeinander angewiesen. Das ist nichts Schlimmes, vielmehr kann man darin das Schöne sehen: mich erfüllt es beispielsweise total, wenn ich jemandem helfen kann- egal, ob es um die Frage nach der Uhrzeit oder dem Weg geht, das Anbieten des Sitzplatzes in Bus oder Zug, das Abgeben eines verlorenen Handys, das Aufheben des heruntergefallenen Handschuhs oder das Vorlesen des Verpackungsetiketts, weil da jemand im Supermarkt die Brille vergessen hat oder die Sprache nicht spricht. Du siehst die große Dankbarkeit in den Augen deines Gegenübers, das Strahlen und die Freude, die dein Herz erwärmt. Jemandem mit einer einfachen Geste den Tag ein kleines Stück besser gemacht zu haben und die ehrliche Dankbarkeit deines Gegenübers zu spüren sind wahnsinnig angenehme Gefühle. Genauso das Gefühl von Geborgenheit und vom anderen akzeptiert zu werden. Es ist total schön zusammenzukommen, sich auszutauschen, zu lachen, Spiele zu spielen, etwas zusammen zu unternehmen,  und auch tiefgründige Gespräche zu führen- alles und jeder bekommt da seinen Raum.

Erst in den letzten Monaten habe ich die Erfahrungen sammeln dürfen, dass meine Meinung, meine Art und mein Humor bedingungslos und ohne Bewertung angenommen werden und ich einfach sein kann, wie ich bin. Zum einen ermöglichten das die Menschen, die ich auf meinem Weg in den letzten Monaten getroffen habe als auch meine mittlerweile in mir gewachsene innere Ruhe. Wenn ich reise, meinen Wünschen nachgehe, neue Menschen kennenlerne, eine andere Sprache spreche und mir nur das, was ich bei mir habe, im Alltag zur Verfügung steht, dann fühle ich mich unglaublich frei und glücklich. Ich lebe mehr nach meinen persönlichen Werten und im Einklang mit meiner „wahren Natur“. Das starke Konsumverhalten in unserer Gesellschaft belastet mich sehr, das Streben nach immer mehr und immer besser, nie ist etwas gut genug und wenn doch, dann ist es nicht von Dauer. Es geht um Besitz, um Symbole, um absolutes Unabhängig-Sein von anderen. Daraus entwickelt sich noch mehr Anonymität, noch weniger Kommunikation untereinander, immer mehr Konflikte und Differenzen. Dabei sind es doch eigentlich genau diese Dinge, die unser Zusammenleben spannend machen: sich gegenseitig helfen, fremde Sichtweisen anhören und sich davon entweder inspirieren lassen oder sich bewusst werden, dass ich es eben anders sehe und das auch okay ist. Ordentlich miteinander kommunizieren, weil nur ich selbst ganz genau weiß, was eigentlich in mir vorgeht. Am anderen interessiert sein, ihm Zeit und Aufmerksamkeit schenken, ihm zuhören, ehrlich und offen zueinander sein. Doch es geht nicht nur um die Beziehung zu anderen- vor allem die zu mir selbst ist enorm wichtig, um überhaupt nach außen hin offen zu sein. Wenn ich mich selbst ablehne, mit mir unzufrieden bin oder mich als minderwertig ansehe, dann strahle ich genau das auch aus. Mir ging es lange Zeit so und ich habe mich immer gewundert, warum in meinem Umfeld niemand war, der das nachvollziehen konnte oder mir dabei helfen konnte, dass ich mich selbst annehmen kann. Ich habe nach jahrelangem Auf und Ab mit sehr vielen Tiefpunkten gelernt: es muss von mir selbst kommen, und nicht von außen!

Und genauso ist es auch mit dem eigenen Leben: Du selbst hast in der Hand, wie du dein Leben gestaltest. Wie du mit Schwierigkeiten umgehst. Ob du deinen Bedürfnissen und Wünschen zuhörst und dich auf sie einlässt. Und wie du deine Träume und Ziele verwirklichst. Du selbst entscheidest, was du von außen an dich heranlässt und was nicht. 

Ich bin total froh darüber, all‘ die Erfahrungen machen zu dürfen, die mir auf meinem Weg begegnen. Auch alle Fehler, Herausforderungen und ungeplanten Ereignisse gehören dazu und machen mich stärker. Ich bin für mein Leben und mein Glück zum größten Teil selbst verantwortlich. Dieses Wissen sorgt dafür, dass ich nun im Einklang mit mir, meinem Körper und meinen Bedürfnissen & Wünschen lebe. Es ist wirklich unglaublich: Zum ersten Mal in meinem Leben fühle ich mich komplett frei, ungebunden und vollkommen okay so wie ich bin! 🥰

Andere können dir Glück wünschen und dich unterstützen, indem sie hinter dir stehen. Aber was du letztendlich daraus machst, liegt in deiner Hand.

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